Was muss ich mitbringen ?
Zunächst ist das Interesse für das Studienfach wichtig. Soll es lieber ein spezifisches Studienfach wie zum Beispiel BWL, Pflege, Maschinenbau, Informatik sein oder lieber ein interdisziplinärer Studiengang wie beispielweise Wirtschaftsingenieurwesen? Darüber hinaus sollten sich Studieninteressierte mit einem für sie geeigneten Unternehmen auseinandersetzen. Wichtig ist, dass man sich für die Produkte und/oder Dienstleistungen des Unternehmens begeistern kann.
Um ein duales Studium erfolgreich abschließen zu können, bedarf es verschiedener Soft Skills, die Studierende mitbringen sollten. Dazu zählen Motivation und Organisationstalent, Zuverlässigkeit, Leistungs- und Lernbereitschaft sowie Teamfähigkeit. Ein duales Studium ist hinsichtlich der Personen, mit denen Studierende zusammenarbeiten, sehr abwechslungsreich. In den Hochschulen arbeiten sie zum Beispiel bei Referaten oder Projekten in studentischen Teams, in den Unternehmen mit Abteilungsteams, aber zum Teil auch in abteilungsübergreifenden Projektgruppen. Dadurch lernen dual Studierende von Beginn an, sich auf unterschiedliche Personen einzustellen, sich in Teams einzufügen, mit verschiedenen Personengruppen zu kommunizieren und Verantwortung zu übernehmen. Dies sind echte Erfolgsfaktoren für die spätere berufliche Tätigkeit.
Auf den ersten Blick stellt ein duales Studium sicherlich etwas höhere Herausforderungen an Studierende. Aber der Einsatz lohnt sich in der Regel. So sind die Übernahmequoten nach Studienabschluss durch die Unternehmen hoch und die Karriereperspektiven sehr gut. Außerdem beweisen Absolvent*innen eines dualen Studiums, dass sie sowohl theoretisch fundiert als auch praxiskompetent und außerdem strukturiert und organisiert arbeiten können.
Wie funktioniert das ?
Duale Studiengänge werden in verschiedene Formen angeboten. Es wird zwischen ausbildungs-, praxis- und berufsintegrierenden Studiengängen unterschieden. Voraussetzung für eine Immatrikulation in ein duales Studium ist immer der Nachweis über einen Vertrag zwischen der studieninteressierten Person und einem Praxisbetrieb.
Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge verbinden das duale Studium zusätzlich mit einer Ausbildung in einem klassischen Beruf. Hier sind zahlreiche Kombinationen möglich: zum Beispiel der Studiengang Betriebswirtschaft mit dem Beruf Industriekaufmann/frau. Am Ende des Studiums können dadurch zwei Abschlüsse erreicht werden – eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein akademischer Titel.
Praxisintegrierende duale Studiengänge verzichten auf eine Berufsausbildung mit Abschlussprüfung. Das bedeutet aber nicht, dass auf die Ausbildung im Unternehmen verzichtet wird. Ganz im Gegenteil. Durch den Verzicht auf die klassische Berufsausbildung sind praxisintegrierende Studiengänge in den Praxisphasen im Unternehmen flexibler. So können auch Praxiselemente in das Studium integriert werden, die bei einer Verpflichtung zum Ablegen einer Berufsabschlussprüfung häufig zeitlich nicht möglich sind.
Berufsintegrierende duale Studiengänge eignen sich besonders für die berufliche Weiterentwicklung. Die Berufstätigkeit wird mit dem Studium kombiniert. Dies ist für die Personen interessant, die schon eine erste Berufsausbildung haben und sich nun akademisch weiter qualifizieren möchten, ohne dabei auf die Berufstätigkeit zu verzichten. Neben Bachelorstudiengängen gibt es auch duale Masterstudiengänge, die berufsintegrierend angelegt sind.
Alle Studienformen – ausbildungs-, praxis- und berufsintegrierend – zeichnen sich dadurch aus, dass die Inhalte des akademischen Studiums in Beziehung zur Praxis des Unternehmens gesetzt werden. Die Studierenden lernen die Theorie ihres Studiengangs auf die Praxis anzuwenden. So findet auch ein intensiver Theorie-Praxis-Transfer statt. Dieser Theorie-Praxis-Transfer ist der eigentliche Kern des dualen Studiums und macht es so interessant. Über das gesamte Studium hinweg setzen die Studierenden Studieninhalte in Beziehung zu ihrer Praxiserfahrung.
Wie läuft das mit dem Geld ?
In einem dualen Studium ist man nicht nur ein*e Student*in, sondern auch ein*e Mitarbeiter*in eines Unternehmens. Deshalb bekommt man auch eine Vergütung (Ausbildungsvergütung oder Gehalt). Die Finanzierung des Studiums und das Gehalt sind je nach Unternehmen unterschiedlich.
Die Höhe der Vergütung hängt im Wesentlichen von der Branche ab, in der das Unternehmen tätig ist. Natürlich spielt es auch eine Rolle, ob man gerade erst die Schule absolviert hat und nun erstmals in ein Unternehmen einsteigt oder ob man schon mehrere Jahre dort arbeitet.
Mit der Finanzierung des dualen Studiums durch das Unternehmen sind dual Studierende finanziell schon früh unabhängig.