Sarah Hundschell

Hochschule München | Bachelor: Elektro- und Informationstechnik (7. Semester) | Ausbildungsbetrieb: Rohde & Schwarz GmbH und Co. KG

Ich würde jedem, der ein duales Studium machen möchte, empfehlen, mit der Hochschule und besonders den Fachschaften zu sprechen. So erfährt man vieles aus erster Hand.

Wie sind Sie bei der Suche nach einem dualen Partner vorgegangen?

 

Um einen passenden Betrieb zu finden, habe ich in erster Linie mit meiner Familie, meinen Freunden oder Bekannten gesprochen und sie nach ihren Erfahrungen gefragt. Im Laufe des Bewerbungsprozesses und insbesondere in dem Gespräch mit meinem jetzigen Arbeitgeber wurde mir die Chance eines dualen Studiums noch bewusster und so habe ich mich dann orientiert.

Worauf haben Sie bei der Auswahl Ihres dualen Partners besonders geachtet?

 

Mir war es wichtig, zu einem Unternehmen zu gehen, das sehr viel Wert auf die Ausbildung legt. Ich wollte eine gute Betreuung und einen Ausbildungsbetrieb, in dem bereits Vorerfahrungen mit dualen Student*innen bzw. Azubis vorhanden sind. Ich hatte mit meinem Ausbildungsbetrieb dahingehend wirklich Glück. Vor allem, weil Rohde & Schwarz tariflich gebunden ist und viele Fragen – wie beispielsweise die Regelung der Bezahlung – gar nicht entstanden sind.

Wie verlief der Bewerbungsprozess?

 

Um mich zu bewerben, musste ich als Erstes einen Online-Eignungstest bestehen. Dort wurden mathematische und physikalische Grundlagen abgefragt. Danach folgte ein ganz normales Bewerbungsgespräch. Im Anschluss an das Gespräch musste ich dann nochmal einen Test schreiben, mit verschiedenen theoretischen und einer praktischen Aufgabe – ein bisschen wie in der Schule. Anhand der Ergebnisse und dem Bewerbungsgespräch erhielt ich dann meine Zusage.

Welche Vorbereitungsangebote haben Sie beispielsweise seitens der Hochschulen in Anspruch genommen?

 

Da ich zuerst meinen Betrieb gefunden habe, stand für mich relativ schnell fest, dass mein Studium an der Hochschule München stattfinden wird. Mein Betrieb bietet nämlich genau diese Kombination an. Daher habe ich im Vorfeld keine Vorbereitungsangebote durch die Hochschule in Anspruch genommen.

Was sind Ihre Tipps für die Suche nach einem geeigneten dualen Partner?

 

Anders, als ich an das Thema herangegangen bin, würde ich jedem, der ein duales Studium machen möchte, empfehlen, mit der Hochschule und besonders den Fachschaften zu sprechen. Die Fachschaften bieten häufig die Möglichkeit, sich mit älteren dualen Student*innen zu unterhalten, die einem viele Tipps zur Suche und zu verschiedenen Unternehmen geben können. So erfährt man vieles aus erster Hand. Zusätzlich sind auch die Studieninformationstage an der Hochschule eine wichtige Quelle. Dort gibt es fast immer Stände, die sich nur mit dem dualen Studium beschäftigen. Auch hier erhält man wertvolle Tipps zu potenziellen Partnern, den Bewerbungsverfahren und zum Ablauf des Studiums. Ich glaube, diese Angebote sind eine gute Orientierungshilfe.

Jan Luca Geerties

Hochschule Osnabrück | Bachelor: BWL Dual (6. Semester) | Ausbildungsbetrieb: Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co. KG in Werlte

Grundsätzlich halte ich es für wichtig, sich im Bewerbungsprozess nicht zu verstellen und einfach authentisch zu sein. Ich würde daher immer ein Unternehmen wählen, mit dem ich mich gut identifizieren kann.

Wie sind Sie bei der Suche nach einem dualen Partner vorgegangen?

 

Zuerst habe ich die unterschiedlichen Studienarten – Vollzeitstudium und duales Studium – miteinander verglichen. Allerdings habe ich mich schnell für das duale Studium entschieden, weil für mich der Transfer zwischen Theorie und Praxis sehr wichtig war. Ich möchte die Inhalte, die ich lerne, gerne direkt anwenden können. Dazu kommt, dass mir das duale Studium finanzielle Unabhängigkeit bietet, die bei einem Vollzeitstudium fehlt. Nachdem für mich feststand, dass ich dual studieren möchte, habe ich mir die Liste der Hochschule Osnabrück angesehen. Dort werden alle möglichen Partner aufgelistet und ich habe mir alle Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen ich interessant fand, notiert. Eine weitere Rolle bei der Entscheidungsfindung hat die Größe der Unternehmen gespielt. Ein großes Unternehmen bietet einem Einblicke in viele verschiedene Abteilungen und damit eine Orientierungshilfe, welche Bereiche einen besonders interessieren. Zusätzlich habe ich mich auch an die Studienberatung gewandt und wir haben gemeinsam meine Erwartungen besprochen. Insgesamt würde ich also sagen, dass ich vorrangig auf meine Interessen und auf die Größe des Unternehmens bei der Wahl meines dualen Partners geachtet habe.

Worauf haben Sie bei der Auswahl Ihres dualen Partners besonders geachtet?

 

Mir war es wichtig, dass ich während meines Studiums die Möglichkeit habe, in unterschiedlichen Abteilungen und an verschiedenen Projekten mitzuarbeiten. Und ich habe, wenn auch eher unterbewusst, darauf geachtet, dass ich nicht der erste duale Student im Unternehmen bin. Die Erfahrungswerte, die die Unternehmen mit vorherigen dualen Student*innen schaffen, sind einfach unbezahlbar. Man profitiert davon, wenn Fehler nicht wiederholt werden und der ganze Ablauf schon routiniert ist. Ich glaube, man findet sich so viel schneller und besser im Unternehmen zurecht.

Wie verlief der Bewerbungsprozess?

 

Ich habe ganz üblich eine Online-Bewerbung eingereicht mit allem was dazu gehört: Zeugnisse, Lebenslauf, Bewerbungsanschreiben und so weiter. Nach ein paar Wochen wurde ich dann mit ca. elf anderen Interessent*innen in ein Assessment Center eingeladen. Dort mussten wir verschiedene Aufgaben lösen, sowohl einzeln als auch im Team. Bewertet wurden wir von mehreren Personen aus unterschiedlichen Abteilungen und nach ca. zwei Wochen erhielt ich die Rückmeldung, dass ich nochmal zum persönlichen Gespräch vorbeikommen darf – und kurz darauf hatte ich meine Zusage.

Was sind Ihre Tipps für die Suche nach einem geeigneten dualen Partner?

 

Man sollte auf jeden Fall keine Angst vor den Assessment Centern haben. Es klingt immer schlimmer, als es ist. Im Endeffekt sitzen dort nämlich nur Menschen, die herausfinden wollen, ob jemand ins Unternehmen passt oder nicht. Grundsätzlich halte ich es für wichtig, sich im Bewerbungsprozess nicht zu verstellen und einfach authentisch zu sein. Ich würde daher immer ein Unternehmen wählen, mit dem ich mich gut identifizieren kann.

Jens Kassebeer

Hochschule Osnabrück | Bachelor: Wirtschaftsinformatik (1. Semester) | Ausbildungsbetrieb: Westfälische Provinzial Versicherung

Ich glaube, es ist gut, in möglichst viele verschiedene Unternehmen zu schauen, damit man früh beginnt, Referenzen zu schaffen.

Wie sind Sie bei der Suche nach einem dualen Partner vorgegangen?

 

Dazu muss ich ehrlich sagen, dass ich meinen dualen Partnerbetrieb bereits kannte, bevor ich mich beworben habe. 2015 hatten wir die Möglichkeit im Rahmen der Berufsfelderkundungstage meiner Schule, in ein paar Unternehmen zu schauen. Besonders wichtig war es mir dabei, ein Unternehmen auszusuchen, das mich interessiert. Da ich mich bei der Provinzial sehr wohlgefühlt habe und ich die Aufgaben spannend fand, fiel es mir nicht schwer, die Entscheidung zu treffen, mich dort auf ein duales Studium zu bewerben.

Worauf haben Sie bei der Auswahl Ihres dualen Partners besonders geachtet?

 

Bei mir spielte der persönliche Bezug, den ich bereits zu meinem Partnerunternehmen hatte, eine große Rolle. Dennoch war es mir wichtig, dass ich ein Unternehmen wähle, das eine gewisse Bekanntheit und Beständigkeit mit sich bringt. Faire Arbeitsbedingungen und der Rhythmus des dualen Systems – in meinem Fall drei Monate Vorlesung und dann drei Monate im Betrieb – waren ebenfalls ausschlaggebende Kriterien für mich.

Was sind Ihre Tipps für die Suche nach einem geeigneten dualen Partner?

 

Ich würde allen, die überlegen, ein duales Studium zu starten, mitgeben, dass sie die Praktika in der Schulzeit nutzen, um ihre Interessen zu vertiefen. So können sie bereits erste Kontakte zu potenziellen Partnern knüpfen. Zusätzlich glaube ich, ist es gut, in möglichst viele verschiedene Unternehmen zu schauen, damit man früh beginnt, Referenzen zu schaffen. Außerdem hilft es, einen persönlichen Schwerpunkt zu setzen und so schneller ein geeignetes Studium zu finden.

Thea Petschek

Hochschule Hof | Bachelor: BWL und Ausbildung zur Industriekauffrau / Master: Logistik, dual

Mir war es sehr wichtig, nicht nur das Hochschulwissen zu haben, sondern dieses auch direkt anwenden zu können. Denn wenn das theoretisch Gelernte direkt angewendet werden kann, wird dieses Wissen viel mehr gefestigt.

Welche Erwartungen, glauben Sie, hat Ihr Arbeitgeber an Sie als dual Studierende?

 

Der Betrieb erwartet ausgebildetes Personal, welches die Kenntnisse aus Praktika und Praxiseinsätzen sowie die theoretischen Inhalte aus dem Studium miteinander vereinen und anwenden kann. Außerdem haben duale Student*innen im Gegensatz zu Vollzeitstudent*innen bereits berufliche Erfahrungen sammeln können und haben das Gelernte bereits angewendet. Sie kennen den Betrieb bereits, wenn sie das Studium abgeschlossen haben – bei „normalen“ Student*innen dauert die Einarbeitung noch länger. Als duale*r Student*in hat man durch die Ausbildung auch schon einen anderen Ruf im Unternehmen, da man sich bereits kennt und Arbeitgeber und Kolleg*innen bereits wissen, wie man arbeitet.

Welche Erwartungen hat, Ihrer Meinung nach, Ihre Hochschule an Sie als dual Studierende?

 

Die dualen Student*innen bilden eine Schnittstelle zwischen Hochschule und Betrieben. Durch sie haben die Hochschulen einen starken Bezug zu Unternehmen. Es besteht die Möglichkeit für Kooperationen für gemeinsame Projekte und sie können die Praxis in
den Hochschulalltag und die Theorie integrieren und somit praxisbezogener arbeiten.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Hochschule und an Ihren Betrieb für Ihr Studium?

 

Betrieb: Mir war es sehr wichtig, nicht nur das Hochschulwissen zu haben, sondern dieses auch direkt anwenden zu können. Denn wenn das theoretisch Gelernte direkt angewendet werden kann, wird dieses Wissen viel mehr gefestigt. Dabei ist es auch wichtig, die Unterstützung vom Betrieb zu bekommen. Auf der einen Seite fachliche Unterstützung und Feedbacks wie auch die finanzielle Unterstützung. Durch die finanzielle Absicherung auch während der Praxisphasen kann man sich ausschließlich auf das Studium konzentrieren.

Hochschule: In der Hochschule ist es sehr wichtig, dass sich diese mit dem Betrieb und der Ausbildung abstimmt, um Doppelbelastungen zu verhindern und den Druck etwas rauszunehmen. Hier muss alles gut koordiniert werden und auch die Stundenpläne aufeinander abgestimmt sein.

Inwiefern haben sich Ihre Erwartungen an Ihre Hochschule im Laufe des Studiums angepasst?

 

Der Fokus liegt während des Studiums auf dem Wissenserwerb, welcher in der Hochschule auch erfüllt wird. Somit haben sich meine Erwartungen nicht geändert oder angepasst.

Inwiefern haben sich Ihre Erwartungen an Ihren Betrieb im Laufe des Studiums angepasst?

 

Am Anfang des Bachelorstudiums lag meine Erwartung vor allem in der Praxiserfahrung. Gegen Ende hin und auch jetzt im Master liegt der Fokus viel mehr darauf, ein Netzwerk aufzubauen und Kontakte zu knüpfen. Vor allem mit den Abteilungen, die für eine Übernahme nach Abschluss des Studiums infrage kommen. Durch die Unterstützung des Arbeitsgebers ist das sehr gut möglich, vor allem wenn man sich für die Praxisphasen selbstständig für die Abteilungen bewerben kann, die einen interessieren.

Martin Kronau

Technische Hochschule Mittelhessen | Bachelor: BWL mit Schwerpunkt Krankenversicherungsmanagement (5. Semester)

Die Hochschule hat natürlich auch ein großes Interesse daran, dass alle Studierenden das Studium erfolgreich abschließen. Dafür stellen sie mehrere Veranstaltungen, um eine gemeinsame Basis für die Studierenden zu schaffen.

Welche Erwartungen, glauben Sie, hat Ihr Arbeitgeber an Sie als dual Studierenden?

 

Meines Erachtens hat der Arbeitgeber den Studierenden ein Stück weit einen Vertrauensvorschuss gewährt, indem er die Studierenden ausgewählt und somit das duale Studium erst ermöglicht hat. Somit erwartet dieser natürlich von den Studierenden ein erfolgreich abgeschlossenes Studium. Wobei hier ganz unterschiedliche Faktoren den „Erfolg“ des Studiums ausmachen. Selbstverständlich wird das selbständige Lernen sowie ein gewisses Organisations- und Zeitmanagement erwartet. Darunter zählt meiner Meinung nach auch der Austausch mit anderen Studierenden, sowohl in Lerngruppen als auch das Netzwerken generell. Im Rahmen eines dualen Studiums sollen Studierende natürlich die spezifischen Vorteile dieser Studienform nutzen: tiefere Einblicke in das Unternehmen zu erhalten und die Organisation sowie Prozesse kennenlernen, um in Anschluss an das Studiums, schneller in die Linientätigkeit eingearbeitet zu werden.

Welche Erwartungen hat, Ihrer Meinung nach, Ihre Hochschule an Sie als dual Studierenden?

 

Die Erwartungen der Hochschule überschneiden sich teilweise mit den Erwartungen des Betriebes. So erwartet auch die Hochschule selbstständiges Lernen sowie Organisations- und Zeitmanagement von dual Studierenden. Dabei hat die Hochschule natürlich auch ein großes Interesse daran, dass alle Studierenden das Studium erfolgreich abschließen. Dafür stellen sie mehrere Veranstaltungen, um eine gemeinsame Basis für die Studierenden zu schaffen. Durch diese für alle geschaffenen gleichen Rahmenbedingungen, liegt es dann an den Studierenden, sich selbst zu organisieren und selbstständig zu lernen.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihre Hochschule und an Ihren Betrieb für Ihr Studium?

 

Ich erwarte von meiner Hochschule die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen, um das Studium erfolgreich abschließen zu können. Da einige von den Studierenden bereits vorher eine Ausbildung absolviert und in einem Betrieb gearbeitet haben, zählt natürlich im ersten Schritt die Angleichung des Wissenstandes aller Studierenden eines Jahrgangs, um eine geeignete Basis für den weiteren Lernerfolg zu schaffen. Hier sind vor allem gute Dozent*innen gefragt, die den Lernstoff klar, praxisnah und interessant vermitteln können, dabei eine harmonische Atmosphäre innerhalb der Gruppe schaffen und natürlich individuell auf die Fragen der Studierenden eingehen können.

Dabei ist ein vielfältiges Angebt von Vorlesungen auf freiwilliger Basis ein guter Ansatz, um individuellen Anforderungen der Studierenden gerecht zu werden. Darüber hinaus finden wir Studierende es immer wichtiger, uns bei der Gestaltung der Vorlesungen miteinzubringen sowie Berücksichtigung unserer Feedbacks.

Ein weiterer Punkt ist eine moderne Verwaltung eigener Leistungsnachweise, des Lernstoffs, Online-Bibliothek sowie von weiteren Informationen wie Stundenpläne etc. Hierzu bietet die Digitalisierung diverse Möglichkeiten, wie die Nutzung von Apps.

Inwiefern haben sich Ihre Erwartungen an Ihre Hochschule im Laufe des Studiums angepasst?

 

Die Studierenden aus meinem Unternehmen hatten bereits vor Beginn des Studiums die Möglichkeit, sich mit den höheren Jahrgängen auszutauschen (da man diese zum Teil auch aus der Ausbildung kannte). Daher konnten wir uns schon ein ungefähres Bild vom Studium machen.

Gut gefallen hat mir die Möglichkeit, dass Studierende sowohl die Vorlesungen als auch die Dozent*innen feedbacken konnten. Dadurch fühlt man sich als Studierender auch wertgeschätzt.

Das Lernen fällt mir, erstaunlicher Weise, einfacher als noch im Fachabitur oder in der Ausbildung. Vielleicht liegt es daran, dass ich bereits einige Jahre gearbeitet hatte und mich anschließend auf das Studium bewusst beworben habe, sodass ich mit einer anderen Motivation an das Studium rangehe, als ich es früher getan hätte. Ich habe meinen eigenen Lernstil gefunden und nutze diesen bewusst.